Die Gruppe Nord der ersten Bundesliga, hat das RTV JUDOTEAM in diesem Jahr dominiert. Wer der Reihe nach Aachen, Hamburg, Witten, Bottrop, Potsdam und zum Abschluss auch noch Spremberg zum Teil sogar sehr deutlich schlägt, hat seine Hausaufgaben gemacht. Als Tabellenerster der Nordgruppe treffen die Remscheider im Final Four am 5. Oktober im Halbfinale zunächst auf den deutschen Rekordmeister TSV Abendsberg, welcher in der Südgruppe Zweiter wurde. Im Falle eines Sieges, würde man im anschließenden Finale entweder gegen die TSG Backnang (Sieger der Südgruppe) oder das Hamburger JT (Zweiter der Nordgruppe) um den Titel des deutschen Meisters kämpfen.
Gegen den KSC Spremberg war es am gestrigen Samstag ein Menge Arbeit. Dennis Mauer (-90 Kg.) ließ die Zuschauer in der Sporthalle Neuenkamp zunächst mal laut jubeln, als er nach nur 90 Sekunden seinen Gegner gekonnt (durch sumi gaeshi) auf den Rücken warf. Die Führung hielt aber nicht lange, da Nicolas Kunze (-66 Kg.) nicht in seinen Kampf fand und verlor. Im Anschluss bekam es Luke Cabecana (- 60 Kg.) mit dem Ukrainer Nazar Viskov zu tuen. Nach voller Kampfzeit und einem intensiven Duell hatte der junge Remscheider gegen den frisch gebackenen U21 Europameister nur knapp das Nachsehen. Nach dem Ausgleich durch Alexander Gabler (-81 Kg.) wurde es emotional. Jasper Lefevere (-73 Kg.) betrat ein letztes Mal die Judomatte. Der 36-jährige, der seit 2018 dem JUDOTEAM angehört und einer der Garanten für den Remscheider Aufschwung in den letzten Jahren war, gewann in seiner bewegenden Karriere nicht nur Grand Prix Gold und mehre belgische Meisterschaften, sondern ging auch bei den olympischen Spielen 2012 in Rio de Janeiro an den Start. Im letzten Kampf vor seinem Karriereende, zeigte er nochmal all' seine Klasse und brachte seine Mannschaft dank guter Taktik und Cleverness wieder in Führung. Als auch noch Jesper Smink (-100 Kg.) und der erstmals für Remscheid startende Losseni Kone (+100 Kg.) ihre Duelle souverän gewannen, stand es zur Halbzeit 5:2 für das RTV JUDOTEAM.
Den besseren Start nach der Pause erwischten die Gäste aus Brandenburg, denn Mauer (gegen Möller), Kunze (gegen Becker) und Cabecana (gegen Viskov) gaben ihre Kämpfe ab. 5:5. Als das Duell zu kippen drohte, schalteten die Remscheider aber wieder einen Gang hoch und erkämpften sich die notwendigen Punkte zum Sieg durch Anthony Zingg (-81 Kg.), den wieder einmal sehr stark auftretenden Vincent Wieneke (-73 Kg.) und durch Jesper Smink. Das Losseni Kone das letzte Duell des Tages gegen Sven Heinle verlor, brachte den Gästen nur noch Ergebniskosmetik. Am Ende sorgte der 8:6 Sieg für reichlich Euphorie bei den Zuschauern, von denen sicherlich auch einige den Weg nach Wiesbaden antreten werden um ihr Team im Finale zu unterstützen.
Jasper Lefevere (in blau) siegte das letzte Mal für's JUDOTEAM.
Jasper Lefevere wird von Manager Cedric Pick geehrt und verabschiedet.
Fotograf: J. Steinfeld.
Beitrag 3.9.24:
Bundesliga-Spitzenreiter ein letztes Mal in Remscheid
Das Ziel ist klar: Am letzten Kampftag der Bundesliga-Hauptrunde, am kommenden Samstag um 18.00 Uhr in Sporthalle Neuenkamp gegen den KSC Spremberg, möchte das RTV JUDOTEAM seine Spitzenposition in der Bundesliga verteidigen und als Sieger der Nordgruppe ins Final Four einziehen. Dass der Kampf gegen die Gäste aus dem Spreewald der Letzte in diesem Jahr vor heimischen Publikum sein wird, liegt der DJB-Entscheidung zu Grunde, das Bundesligafinale nicht in Wuppertal-, sondern in Wiesbaden austragen zu lassen (wir berichteten). Wer die Profis also nochmal aus nächster Nähe sehen möchte, sollte am Samstagabend unbedingt den Weg zur Neuenkamper Straße antreten.
"Wir werden die Zuschauer begeistern. Die Mannschaft wird sich für die Fans zerreißen und Liefern", verspricht Manager Cedric Pick. Geliefert haben die Remscheider in dieser Saison durchgängig. Nach fünf Siegen aus fünf Kämpfen steht das Team der Trainer Karl-Richard Frey und Alexander Wieczerzak verlustpunktfrei an der Tabellenspitze. Die letzte Niederlage liegt schon über ein Jahr zurück. Am 26.08.24 gab es ein 4:10 in Spremberg und damit "ausgerechnet" bei der Mannschaft, welche am kommenden Wochenende ins Bergische kommt. "Wir haben mit dem KSC noch eine Rechnung offen", verrät Remscheids sportlicher Leiter Michael Roschedor augenzwinkernd und ergänzt: "So kurios das klingt, aber die Niederlage damals hat uns sehr gut getan. Sie hat uns zum Umdenken gebracht und Prozesse in Gang gesetzt, welche die Grundlage unseres heutigen Erfolges sind."
Der Gegner aus Brandenburg erleben ein durchwachsenes Jahr. Nach gutem Start, gab es zuletzt drei Niederlagen in Folge, u.a. die Derbypleite gegen Potsdam (5:9). Es ist davon auszugehen dass sich die Spremberger ordentlich aus der Saison verabschieden wollen und mit einem dementsprechend starken Kader die Reise nach Remscheid antreten werden. Das JUDOTEAM wird dagegen halten und viel Qualität auf die Matte bringen. "Auch Kämpfer der deutschen Nationalmannschaft werden wir auf die Matte schicken", verspricht Manager Pick. "Wir wollen diesen Sieg unbedingt um den Schwung mit ins Finale zu nehmen".
Einlass ist ab 17.00 Uhr. Tickets gibt es an der Tageskasse.
Kapitän Nicolas Kunze wird auch gegen Spremberg wieder die Mannschaft anführen.
Jubel beim JUDOTEAM auch wieder gegen Spremberg?
Fotograf: Jürgen Steinfeld.